Der Bauchladen: Wer hat ihn erfunden?

Der Bauchladen: Wer hat ihn erfunden?
Den Bauchladen haben fahrende Händler des Mittelalters erfunden. Das einfache Brett oder der Kasten am Gurt vor dem Bauch ist höchst praktisch, denn der Händler kann sich damit von einem Standort zum nächsten bewegen und hat immer alles am Mann – seine Ware und das Geld. Es ist kein Wunder, dass sich diese praktische Konstruktion nunmehr über fast ein Jahrtausend gehalten hat und immer noch beispielsweise beim Polterabend zum Einsatz kommt.

Der Aufbau des Ladens vor dem Bauch

An diesem Verkaufsutensil lässt sich am ehesten feststellen, woher eigentlich das Wort “Laden” kommt: Es handelt sich um ein Brett mit Laden (Schubladen), welche die Ware enthalten. In einer der Laden ist wahrscheinlich das Geld, in welcher, weiß nur der Händler. Er ist mit seinem am Bauch festgeschnallten Laden ungeheuer beweglich, was mehrere Vorteile hat: Auf einem mittelalterlichen Markt konnte er dorthin gehen, wo sich aktuell die meiste Kundschaft aufhielt. Er konnte aber auch vor Räubern, Bütteln der Polizei (falls er was zu verbergen hatte) und unzufriedenen Kunden flüchten. Beim Junggesellenabschied lässt es sich mit dieser Verkaufshilfe bestens über Märkte und belebte Straßen spazieren, um die spaßigen Waren feilzubieten, die nun einmal zur Tradition am Polterabend gehören.

Wozu der Bauchladen sonst noch gut war

Mit solchen Lädchen am Bauch gingen auch Handwerker auf Wanderschaft, im Gebirge konnten damit steile, unbefestigte, enge und daher nicht befahrbare Wege überwunden werden. Irgendwann im frühen 20. Jahrhundert entdeckten – wohl zunächst in den USA – die modernen Grossstädter die praktische Einrichtung eines Ladens vor dem Bauch für sich und entwickelten sie weiter. Daraus entstanden moderne Bauchladensysteme, die heutzutage beispielsweise in der Veranstaltungsgastronomie und bei Promotionaktivitäten unverzichtbar sind.

Verkäuferinnen in Bierzelten nutzen sie ebenso wie die werbenden Damen und Herren auf großen Messen. Es hat sich einiges geändert, die Trageriemenkonstruktion schlingen die Verkäufer oder Promoter heute kreuzweise über den Rücken, die Läden bestehen aus Textilkorbgeflecht oder speziellem Kunststoff und sind bauchseitig gepolstert – alles ist ergonomischer geworden. Als besondere Form hat sich in jüngerer Zeit die mobile Würstchenbude (“Grill-Walker”) durchgesetzt, in Städten wie Berlin sind viele junge Leute auf diese Weise unterwegs. Damit ist nämlich der Grillverkauf ohne Standgenehmigung möglich. Im fränkischen Hof soll es diesen “Wärschtlamo” (Würstchenmann) schon seit 150 Jahren geben.

Der Bauchladen für den Junggesellenabschied

Bauchläden gehören zu den traditionellsten Ritualen beim Polterabend. Entweder der Bräutigam oder die Braut (gern auch beide abwechselnd) sollen sich auf diese Weise durch die Stadt bewegen und allerlei Accessoires an Passanten verkaufen, um die Kasse für den Junggesellenabschied zu füllen. Das Ganze ist natürlich spaßig gemeint, weshalb zu den Verkaufshits Kondome mit lustigen Sprüchen und frechen Bildern gehören. Aber auch Rosen, Feuerzeuge, Luftrüssel, Haarsträhnen, Weihnachtsmützen, Hawaiiketten und Schnurrbärte verkaufen die Eheleute in spe, um das Volk und ihre Partygäste zu belustigen.

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